Goldpreise und US-Dollar wenden sich vor dem Wochenende den PPI- und Stimmungsdaten zu

Trotz der Tatsache, dass sowohl der Goldpreis als auch der US-Dollar nach oben drehen, halten einige Faktoren die Anleger immer noch zurück. Zu den Gründen gehört unter anderem die unterschiedliche Entwicklung des US-Dollars und der Treasury-Renditen. Andere beinhalten einen Anstieg des Aktienmarktes. Und schließlich gibt es noch ein paar Stimmungsindikatoren zu beobachten.

US-Großhandelspreisinflation
Mehrere wichtige US-Wirtschaftsindikatoren sollen noch vor dem Wochenende veröffentlicht werden. Anleger sollten den BIP-Bericht für das dritte Quartal sowie die endgültige Version des Wirtschaftspakets von Präsident Biden genau beobachten.

Die Inflationserwartungen in den USA für das kommende Jahr und die nächsten fünf Jahre sind auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Diese niedrigen Erwartungen könnten den Greenback-Bullen Auftrieb geben. Aber der straffere Ausblick der Fed auf die Geldpolitik ist eine Quelle der Unsicherheit.

Die US-Wirtschaft sieht weiterhin stark aus. Analysten erwarten, dass sich das Wachstum im dritten Quartal von 6,7 % auf 3,0 % verlangsamen wird. Sie erwarten auch, dass ein Großteil des verlorenen Wachstums auf das nächste Jahr verschoben wird. Steigender Kostendruck und Lieferkettenprobleme dürften die Wirtschaft jedoch kurzfristig bremsen.

Während die Inflation auf einem erhöhten Niveau bleibt, könnten die Schlagzeilen im August nachlassen. Aber die höheren Kosten für Dienstleistungen und die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise werden die Inflationsrate hoch halten.

Chinas Null-Toleranz-Ansatz gegenüber dem Coronavirus hob die Stimmung
Trotz weit verbreiteter öffentlicher Unzufriedenheit scheint Chinas oberste Führung ihre Legitimität auf die „Null-Covid“-Politik des Landes gesetzt zu haben. Zu den Schlüsselelementen dieser Richtlinie gehören Abriegelungen, obligatorische Tests und Quarantänen. Dies hat zu einem großen Anstieg der Infektionen geführt und die Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Landes gedämpft.

Während sich das Land auf die Wiedereröffnung vorbereitet, wird von den Führern in Peking erwartet, dass sie die Methoden zur Eindämmung des Virus weiter verfeinern. Die Regierung hat eine Messaging-Kampagne gestartet. Es plant auch, die Arzneimittelversorgung von Krankenhäusern und Schulen zu erhöhen, und fordert die Bürger auf, leichte Fälle der Krankheit zu Hause zu behandeln.

Viele Analysten glauben, dass die Politik in den nächsten Monaten ein schmerzhafter Rückfall sein wird. Der Rest der Welt hat sich der Pandemie geöffnet, und Chinas Infektionsraten liegen immer noch weit unter dem für eine Herdenimmunität erforderlichen Niveau. Dies stellt die Beamten vor die Herausforderung, die Kontrolle über die Geduld der Öffentlichkeit zu verlieren.

Einige Städte haben die Beschränkungen bereits gelockert. Shanghai zum Beispiel hat die Testanforderungen für Restaurants und Unterhaltungsstätten fallen gelassen. Dies könnte die Befürchtungen der Öffentlichkeit zerstreuen, erfordert jedoch auch, dass lokale Beamte den Ausbruch gegen die Wirtschaft abwägen.

Unterschiedliche Performance zwischen dem US-Dollar und den Treasury-Renditen
Trotz der jüngsten Zinserhöhung der Fed rutscht der US-Dollar weiter ab. Der DXY-Index beendete die Woche auf einem Zweijahrestief und schloss 8,4 % unter seinem Höchststand im September.

Zahlenmäßig hat die US-Notenbank ihr Leitzinsziel um 75 Basispunkte angehoben. Der Anstieg stand weitgehend im Einklang mit der jüngsten Grundsatzerklärung der Fed. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Zinsen weiterhin im gleichen Tempo steigen werden.

Es gibt ein paar bemerkenswerte Ausnahmen. Ein Beispiel ist der Rentenmarkt. Im Laufe der Woche sollte ein negatives Nettoangebot an Anleihen etwas Unterstützung bieten. Der Hochzinsmarkt verzeichnete einen Abfluss von 1,7 Milliarden US-Dollar. Darauf folgte ein Zufluss von 580 Millionen US-Dollar an Hartwährungsfonds.

Darüber hinaus zeigte die ISM-Umfrage im verarbeitenden Gewerbe, dass sich die Wirtschaft besser als erwartet entwickelte. Dies bewies zwar nicht, dass der jüngste Schritt der Fed das Beste war, gab den Händlern aber Anlass zum Nachdenken.

Aktien stiegen an der Aktienfront
Trotz eines starken Starts wandten sich die globalen Märkte und der US-Dollar vor dem Wochenende den Stimmungs- und Inflationsdaten zu. Die Anleger verdauten Daten aus China, eine mögliche Verlangsamung der Zinserhöhungen der Fed und Kommentare namhafter Wirtschaftsführer.

Der Erzeugerpreisindex, der die monatlichen Großhandelspreise misst, war im November etwas heißer als erwartet. Er bleibt zwar immer noch unter dem Niveau des Vormonats von 2,1 %, übertraf aber die Erwartungen der Wall Street. Dies dürfte die Greenback-Bullen anheizen. Der Kern-PPI, der volatile Energiepreise ausschließt, lag ebenfalls über dem erwarteten Niveau von 0,2 %.

Chinas Verbraucherpreisindex entsprach den Erwartungen und stieg im Jahresvergleich um 1,6 %. Die Regierung gab an, dass sie die Beschränkungen für Covid, eine Form von Antibiotika, die in der Fertigungs- und Landwirtschaftsindustrie verwendet werden, schrittweise aufheben werde.

Die Aktien in Europa stiegen, als die globalen Märkte die Inflationsdaten absorbierten. Der französische CAC 40 und der Schweizer Swiss Market Index legten zu. In Asien führten die Märkte in Hongkong und China die Fortschritte an. Der japanische Aktienmarkt verzeichnete jedoch einen Verlust.